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Es kamen viele Anregungen und Bedenken

Küps: Die aktuelle Verkehrssituation mit der angedachten Neuregelung stellte das beherrschende Thema in der Bürgerversammlung dar.

Nach der Vorstellung durch Nikola Völkel vom beauftragten Büro gab es verschiedene Anregungen und auch kritische Stimmen aus den Reihen der Bürger. Wie die Planerin ausführte, soll eine bessere Verkehrssicherheit durch eine Pförtnerampel geschaffen werden (wir berichteten kürzlich aus dem Gemeinderat ausführlich darüber). Man müsse die Gesamtsituation aus mehreren Perspektiven sehen. Zum einen sei es sehr eng und es führten die beiden überdurchschnittlich stark befahrenen, gefährlich Kreisstraßen zusammen. Vieles könne theoretisch betrachtet und berechnet werden, dazu fanden auch Verkehrserhebungen, Workshops und Rundgänge statt, letztendlich bringe nur ein praktischer Versuch „Licht ins Dunkel“. Man will deshalb nach Ostern eine zehnwöchige Testphase starten, um weitere Ergebnisse zu erzielen. Neben den verkehrsabhängig geschalteten Ampeln müssen auch die zuführenden Seitengassen mit bedacht werden. Man könne deshalb die Wartezeit nicht vorhersagen, diese sollen zwischen 120 und 180 Sekunden liegen. Bürger Ingo Hofmann wollte wissen, wie Radfahrer bei der Pförtnerampel handeln sollen oder müssen. Weiterhin regte er eine Verbesserung für Fußgänger im Tannleitenweg, wo „Lebensgefahr“ besteht, an. Bürgermeister Bernd Rebhan (CSU) meinte, dass die Situation bekannt sei und man auch schon tätig war. Demnächst werde die Verkehrssituation durch ein Messgerät aufgezeichnet. Auf eine Tempo 30-Zone konnte man sich bisher nicht verständigen. Armin Stahn bemängelte das Parken der Frauen am Kindergartenn und sagte voraus, dass dieses kreuz und quer parken in der Testphase zu einem Chaos führen werde. Die Anregung von Wolfgang Reuther bei Rot die Wartezeit an der Ampel anzuzeigen, werde schwierig, weil die Zeiten nicht fix sind. Mehrere Fragen zu Feuerwehreinsätzen hatte Steffen Hopf, er sah dabei sogar die Rettungsfristen gefährdet. Christian Scherbel und Fred Schmidt befürchteten eine Verlegung des Verkehrsschwerpunkt in Richtung Oberlangenstadt. Anette Boxdörfer fragte nach alternativen Lösungen, wenn es nicht so funktioniert wie vorgesehen.

Das zweite zentrale Thema war die Dorferneuerung. Dort habe man bei allen im Sanierungsgebiet liegenden Grundstücke eine Eintragung ins Grundbuch veranlasst. Für Walter Regel waren die damit verbundenen Pflichten nicht erkennbar. Hans--Heinz Wohlrath sah dem „roten Vermerk“ als diktatorischen Weg und nicht als demokratische Handlungsweise an. Bauamtsleiter Christian Ebertsch entschärfte die Lage und führte aus, dass dies nur eine „Sicherungsfunktion im Grundbuch“ sei. Es gehen für die Eigentümer damit keine Pflichten einher. Lediglich bei der Veräußerung, Belastung oder einer Grundstücksteilung werde der Markt Küps einbezogen. Nach 15 Jahren werde diese Sicherung wieder gelöscht. Zu Sicherheit werde man nochmals die betroffenen Bürger durch ein weiteres Schreiben informieren.

Im allgemeinen Teil gab der Bürgermeister einen Gesamtüberblick. So gab es im vergangenen Jahr 44 Geburten, der Einwohnerzuwachs sei aber durch Zuzug entstanden. Man habe derzeit 190 Kindergartenplätze, wobei der Kindergarten in Oberlangenstadt saniert werde. Mehr Schüler gebe es auch an der Mittelschule, dies sei mit der neu eingeführten Vorbereitungsklasse zu begründen. Das Schulgebäude wird seit 2020 saniert (wir berichteten kürzlich ausführlich), im nächsten Jahr soll die Fertigstellung erfolgen. Anschließend gelte es das West-Gebäude aus den 60er Jahren und die Schulküche zu erneuern. Als großes Thema bezeichnete Rebhan den Breitbandausbau und die Digitalisierung. Die gute Förderung hilft den Kommunen sehr, dadurch konnten auch die Ortsteile Hain, Burkersdorf, Tiefenklein und umliegende Weiler schon mit Glasfaser bis ins Haus versorgt werden. Auch die seitens der Gemeinde verlegten Leerrohre haben sich bezahlt gemacht. Über die Nordbayerninitiative habe man weit über fünf Millionen Zuschüsse generiert und viele zusätzliche Projekte verwirklicht. Beim „Weidmannshaus“ werde der LCC einsteigen, um das ortsbildprägende Gebäude zu ertüchtigen und Wohnraum zu schaffen. Dieser stehe nur in einem gewissen Maße zur Verfügung, deshalb habe man auch den Bahnhof Küps erworben. Auch in einer Erweiterung sei man beschränkt, weil kaum Bauflächen zur Verfügung stehen. In Schmölz habe man Flächen ausgesucht, müsse jedoch das Verfahren neu starten. Man sei auch fortlaufend bemüht den Berg an Investitionen abzuarbeiten, so steht für Au ein Nahwärmenetz an und in Theisenort gilt es die Dorferneuerung bis zum Jahresende abzuschließen. Im Zuge des Küpser Entwicklungs Konzepts KEK3 kann man auch das Aussehen der gemeindlichen Friedhöfe weiter verbessern. In Hain und Schmölz gebe es kirchliche Friedhöfe, wo auch eine gute Arbeit geleistet wird. Mit der Photovoltaikanlage auf dem Schulgebäude/ Hallenbad will man den gestiegenen Strompreis entgegenzuwirken. Der Bürgermeister sprach den geplanten Windpark mit sechs Windräder an. Der Abwasserzweckverband Kronach Süd, dem neben Küps die Gemeinde Weißenbrunn und die Kreisstadt Kronach angehören wird im Pumpwerk Schmölz zwei Millionen investieren. Die Schulden des Marktes belaufen sich derzeit auf rund 12,2 Millionen. Bei den Steuersätzen liege man unter den Landkreissätzen und könne damit die Bürger und Unternehmen auch etwas entlasten.

2024 - Küps Ampel II  (03.02.24)

Beherrschendes Thema der gut besuchten Bürgerversammlung war die Verkehrssteuerung in Küps. Foto: Michael Wunder