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Der Sturm Kyrill und der Borkenkäfer bereiten nach wie vor Sorgen

Nordhalben/Rothenkirchen: Durch die Forstneuorganisation der Bayerischen Staatsforsten wurde zur Jahresmitte im Forstbetrieb Rothenkirchen das Forstrevier "Ködel" neu geschaffen. Dieses setzt sich aus dem Revier Nordhalben und Teilen der Reviere Tschirn und Nurn zusammen. Die Aufgabe des Revierleiters bleibt dabei bei Joachim Hunsdiek der seinen Dienstsitz in Nordhalben hat. Das Revier Ködel liegt überwiegend im Einzugsbereich der Ködeltalsperre und daher auch für die Wasserwirtschaft von großer Bedeutung. Die forstlichen Ziele gehen deshalb über den angestrebten Waldumbau im Frankenwald zu gemischten Wäldern mit Buchen und Tannen hinaus. Hohe Laubholzanteile in der künftigen Waldgeneration sollen die Filterwirkung des Waldes für das gewonnene Trinkwasser verbessern und die Stetigkeit des Wasserzuflusses gewährleisten. Derzeit leidet der dortige Waldbestand seit dem Trockenjahr 2003 unter dem Borkenkäferbefall und seit Anfang des Jahres zusätzlich unter dem Sturmwurf "Kyrill". Durch die extremen Geländewechsel zwischen exponierten Höhen und den tiefen Einschnitten der Tschirner und Nordhalbener Ködel wird die Schadwirkung verstärkt. Vor allem die Kuppenlagen bieten Angriffsflächen für den Sturm, zusätzlich fehlt hier auf den flachgründigen Böden die notwendige Wasserversorgung der Fichte, auch um den Borkenkäfer abzuwehren. Wie der Förster sagte, stehen auch die Sturmholzaufbereitung und der Kampf gegen den Borkenkäfer ganz im Zeichen des Trinkwasserschutzes. "Hier ist kein einziger Stamm gespritzt", vom Käfer befallenes Stammholz wird nicht am Forstweg gelagert, sondern direkt auf "Trailer" verladen und ins Sägewerk gebracht. Um den Käfer weiterhin "Brutraum" zu nehmen, werden das Restholz und die herausgerückten Baumwipfel mit Großhackern zu Hackschnitzel verarbeitet. Die Aufarbeitungsstrategie der Bayerischen Staatsforsten bei der Sturm- und Käferholzaufbereitung im Revier Ködel umfasst sowohl Maschinen- als auch Waldarbeitereinsatz. Hier legte Revierleiter Joachim Hunsdiek ein besonderes Augenmerk auf die Arbeitssicherheit, speziell die von anderen Revieren eingesetzten Waldarbeiter müssen über die speziellen Gefahren in den Steilhängen unterrichtet werden. Besonders Stolz ist man, dass im Bereich des Betriebs Rothenkirchen es bei bisher eingeschlagenen 220.000 Festmetern zu keinen Arbeitsunfall kam. Auf der Fläche des neuen Reviers Ködel wurden im gerade beendeten Wirtschaftsjahr deutlich mehr als 30.000 Festmeter, das ist etwa dreimal soviel wie der jährliche Normaleinschlag, aufgearbeitet. Ziel der nächsten Wochen ist die Eindämmung des Borkenkäferbefalls an stehenden Bäumen. Das Aufarbeitungskonzept im Staatswald sieht eine bevorzugte Käferaufbereitung an den nachbarlichen Grenzen vor. Hier werden die Förster der Bayerischen Staatsforsten von den Kollegen vom Amt für Landwirtschaft und Forsten unterstützt. Die Zuständigkeit des Amtes für die Forstaufsicht, das ist die Kontrolle der Einhaltung des Waldgesetztes, endet nicht an den Besitzergrenzen sondern erstreckt sich auch auf den Staatsforst. Wie der stellvertretende Forstbetriebsleiter Albert Schenker betonte, ist die Gegenseitige Information über neue Käferherde und das Abstimmen des jeweiligen Vorgehens im Staats und Privatwald das Gebot der Stunde. Schließlich sitzen bei der Sorge um den Frankenwald alle im Boot. mw


Die Waldabteilung "Dörrleite" trägt ihren Namen zu Recht. Hier wurden in der vergangenen Zeit die geschwächten Bäume besonders heimgesucht. Der stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Rothenkirchen Albert Schenker machte sich mit Revierleiter Joachim Hunsdiek vor Ort ein Bild, nachdem die "Brachfläche" erneut ringsum vom Käfer heimgesucht wurde. Foto: Michael Wunder