Nurn: Am vergangenen Wochenende feierte der Mehrzweckhaus- Bauverein Nurn in einem dreitägigen Fest sein 25 jähriges Bestehen. Dabei wurde für jeden Geschmack etwas geboten, bereits am Freitag stand das "Kleine Muck Derby" an. Am Samstag folgte nach der Kirchenparade mit Totenehrung und dem Gottesdienst der Festkommers. Der Sonntag galt den Familien und Kindern, wobei verschiedene Aktivitäten geboten wurden. Besonderen Anklang fand die von Bruno Franz und Manfred Vogler zusammengestellte Bilderausstellung über den Mehrzweckhallenbau und die Tätigkeit der Nurner Vereine.
Zum Festkommers konnte der 1. Vorsitzende des Vereins Dieter Sonntag neben dem Bürgermeister, Architekten Baptist Detsch und Landtagsabgeordneten a.D. Rudi Daum vor allem die Gäste und Mitwirkenden im Mehrzweckhaus begrüßen. Bürgermeister Gerhard Wunder sprach in seiner Festrede von einer seltenen Organisationsform eines Vereins, die aber sehr erfolgreich ist. Neben den persönlichen Mitgliedern taten die Nurner Vereine dem 1978 gegründeten Verein bei. Bereits im Jahre 1979 legte man im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen einen Finanzierungsplan vor. Wie sich erwies war es ein entscheidender Vorteil, dass mit dem gebürtigen Nurner Engelbert Gremer ein maßgeblicher Fürsprecher im Ministerium beschäftigt war. Trotz allem wurde seitens des Finanzministeriums stark gezweifelt, ob es überhaupt möglich ist die laufenden Betrieb- und Unterhaltskosten für eine derartige Einrichtung durch Vereine zu ermöglichen. Diese Zweifel könne man heute 25 Jahre nach Gründung des Vereins eindeutig widerlegen, denn der Markt Steinwiesen musste sich bisher in keinster Weise an den Betriebs- und Unterhaltskosten beteiligen, stellte der Bürgermeister erfreut fest. Auch der damalige Baukostenzuschuß der Gemeinde in Höhe von 150 000.- DM sei gut angelegtes Geld gewesen. Die Pioniere der Ehrenamtlichkeit, allen voran der damalige Vorsitzende Bruno Franz, dessen Stellvertreter Albin Deuerling, sowie der Schriftführer Manfred Vogler und der bereits verstorbene Kassier Thomas Wunder haben gezeigt, dass solche Projekte für eine kleine Gemeinde zu realisieren sind, wenn in der Bürgerschaft der Wille zur Umsetzung vorhanden ist. Diese Mitglieder waren es auch, welche damals beim Bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß vorgesprochen haben, um die Eigenleistung angerechnet zu bekommen, so dass weitere knapp 100 000.- DM gespart werden konnten. Der Bürgermeister appellierte an die jungen Bürgerinnen und Bürger aus dem Steinwiesener Ortsteil, die gleiche Bereitschaft und den Einsatz zu zeigen, wie die Gründungsväter des Mehrzweckhausbauvereins. Aus der Not heraus entstand ein ungebrochener Gemeinschaftsgeist, sagte Manfred Vogler in seinem Rückblick auf die 25 jährige Vereinsgeschichte. Während all der Jahre sei eine große Überzeugungskraft, Energie und Ausdauer notwendig gewesen um den großen Erwartungen gerecht zu werden. Vogler stellte fest, dass über 11 000 freiwillig geleistete Arbeitsstunden, viel Material und finanzielle Opfer der Bürger in den Bau einflossen. In all den Jahren konnte man in Nurn auf ein gut funktionierendes Gesamtvereinsleben bauen, um diese Superlative der Nurner Vereine in die Tat umzusetzen, so Vogler. Von einem großen Kampf in München berichtete der damalige verantwortliche Landtagsabgeordnete Rudi Daum. Mit der Gebietsreform und der damit verbundenen Auflösung der kleinen Gemeinden war man zunehmend bestrebt dort notwendige Einrichtungen zu schaffen. In Nurn seien Idealisten am Werk gewesen und haben mit dem Mehrzweckhaus ein starkes Bauwerk erstehen lassen, so Daum. Architekt Baptist Detsch sprach von fleißigen Menschen und guten Freunden in Nurn, welche alle an einem Strang zogen. Durch die Eigenleistung der Nurner Bürger konnte eine viertel Million Mark gespart werden, lobte er das Engagement der Nurner. Im Namen des Gesangvereins und der Geehrten dankte Albin Hader. Gemeinderat Josef Schuberth überreichte im Namen der Nurner Vereine ein Geldgeschenk. Für die langjährige Zusammenarbeit mit dem Verein dankte Bernd Eger im Namen der Raiffeisenbank, ebenso dankte die Püls Bräu für langjährige Geschäftsverbindungen. 2. Vorsitzender Andreas Franz dankte zum Abschluß des offiziellen Teils allen Mitwirkenden, vor allem dem Musikverein und dem Gesangverein für die musikalische Umrahmung.
Dieter Sonntag konnte zusammen mit Bürgermeister Gerhard Wunder zahlreiche Mitglieder für 25 jährige Mitgliedschaft auszeichnen. Gründungsmitglieder des Mehrzweckhaus – Bauvereins Nurn sind: Günther Barnickel, Albin Deuerling, Charlotte Deuerling, Fritz Deuerling, Gerda Deuerling, Gottfried Deuerling, Gebhard Deuerling, Jürgen Eckert, Josef Eidelloth, Erwin Förtsch, Bruno Franz, Egon Franz, Hans Franz, Herbert Franz, Sofie Franz, Albin Hader, Hans Hader, Hans Merkl, Josef Müller, Monika Paranczuk, Gerlinde Sonntag, Franz Stöcker, Agnes Vogler, Gottwin Vogler, Hildegund Vogler, Josef Vogler, Manfred Vogler und Franz Wunder. (mw)

Insgesamt 28 Gründungsmitglieder des Mehrzweckhaus – Bauvereins Nurn e.V. 1978 wurden anläßlich des 25 jährigen Jubiläums durch 1. Vorsitzenden Dieter Sonntag (2.v.l.), seinem Stellvertreter Andreas Franz (daneben) und Bürgermeister Gerhard Wunder (links) ausgezeichnet. Den fehlenden Mitgliedern wird die Urkunde nachträglich überreicht. Foto: Michael Wunder

Bruno Franz und Manfred Vogler (5 und 6 v.l.) wurden als die Pioniere des Mehrzweckhallenbaus in Nurn mit einer Taschenuhr ausgezeichnet. Sämtliche Redner beglückwünschten die beiden zu ihrer weitsichtigen Entscheidung. Mit im Bild v.l. Bürgermeister Gerhard Wunder, 2. Vorsitzender Andreas Franz, Landtagsabgeordneter a. D. Rudi Daum, Gemeinderat Josef Schuberth, 1. Vorsitzender Dieter Sonntag, Architekt Baptist Detsch und die beiden Gemeinderäte Peter Schmittnägel und Bernhard Reißig. Foto: Michael Wunder