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Nur wenn alle zusammenstehen wir es gelingen den Wald fit zu machen für die Zukunft.

von Michael Wunder Neufang: Man muss weg von der Katastrophenbewältigung hin zum vorsorgenden, rechtzeitigen und vorausschauenden Waldumbau, dies sagte Ministerialrat Klaus Bernhart vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten bei der 40- jährigen Jubiläumsveranstaltung der Waldbesitzervereinigung (WBV) Frankenwald im Feststadel in Neufang. Forstliche Zusammenschlüsse und die Forstverwaltungen müssten die Chancen im „Waldland Bayern“ nutzen und die Herausforderungen gemeinsam bewältigen. „Die Zeichen für die Forstwirtschaft stehen trotz aller Gefahren und Herausforderungen gut“, sagte Bernhart. Rund zweieinhalb Millionen Hektar und damit ein Drittel der Landesfläche seien mit Wald bedeckt. Der Wald prägt mit seiner abwechslungsreichen Vielfalt das Land und ist ein Standortfaktor mit gewaltiger allgemeiner und wirtschaftlicher Bedeutung. Der gezielte Vorratsanbau und die naturnahe Bewirtschaftung der letzten Jahrzehnte habe eine ausgezeichnete Basis im internationalen Vergleich geschaffen. Bernhart sprach von einer insbesondere im ländlichen Raum unterschätzten wirtschaftlichen Bedeutung des Clusters Forst und Holz. Seit 2003 sei der Sektor Forst und Holz um rund elf Prozent auf über 31 Milliarden Euro im Jahr 2005 gestiegen und zählt damit zu den fünf umsatzstärksten Branchen Bayerns. Auch bei den Arbeitsplätzen spiele das Holz eine gewichtige Rolle, rund vier Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in Bayern seien im Bereich Forst und Holz tätig, so der Ministerialrat. Wie er weiter erläuterte beruhe der Aufschwung in der Forst- und Holzwirtschaft nicht nur auf Zahlen, sondern weise Holz einzigartige ökologische Vorzüge auf. Beim Holz, welches ständig nachwächst, muss bei nachhaltiger Nutzung nicht mit einer Verknappung gerechnet werden. Es braucht – im Gegensatz zu vielen anderen Bau- und Rohstoffen – nicht unter dem Einsatz fossiler Energie hergestellt zu werden. Naturnahe und nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder durch die Waldbesitzer ist langfristige Daseinsvorsorge und ist auf der ganzen Fläche weiterzuführen. Gerade hier treten wegen den vorherrschenden kleinstrukturierten Besitzverhältnissen teils größere Problem auf. Immer weniger Waldbesitzer haben noch eine Bindung zur Land- und Forstwirtschaft und sind deshalb auf Unterstützung angewiesen. Es sei deshalb eine zentrale Aufgabe der forstlichen Zusammenschlüsse, als Selbsthilfeeinrichtung für die über 700.000 privaten und körperschaftlichen Waldbesitzer in Bayern einen wirksamen Beitrag zum Ausgleich von Strukturnachteilen und zur Verbesserung der Bewirtschaftung zu leisten. Dabei müssen Selbsthilfeeinrichtungen, Waldbesitzer und Bayerische Forstverwaltung zielorientiert zusammen arbeiten. Die Schlüsselrolle der forstlichen Selbsthilfeeinrichtungen ist dabei professionelle forstliche Dienstleistungen zu übernehmen, so Bernhart. Mit der gemeinsamen Vermarktung der drei selbständigen WBV`en im Landkreis Kronach habe man dabei einer Vorreiterrolle übernommen. Finanziell wurde die notwendige Stärkung der Forstwirtschaft im Privat- und Körperschaftswald auch von der Bayerischen Staatsregierung unterstützt. Dem Ziel des Aufbaues zukunftsfähiger Wälder in hohem Maße Rechnung zu tragen wurde der Betrag für die Förderung der forstlichen Zusammenschlüsse auf das Doppelte angehoben. In diesem Jahr stehen für den gezielten Waldumbau- und Wiederaufforstungsmaßnahmen Mittel in Höhe von rund 23 Millionen Euro zur Verfügung, was einer Steigerung von 155 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Redner appellierte an die Waldbesitzer auch regen Gebrauch vom „Klimaprogramm Bayern 2020“ zu machen, bei diesem Programm werden weitere Mittel für forstliche Maßnahmen in den kommenden Jahren bereitgestellt. Der WBV Frankenwald bescheinigte er in den vergangenen 40 Jahren Solidarität, Initiative, Ideen und Tatkraft unter Beweis gestellt zu haben. mw


Vorsitzender Peter Klinger (rechts) zeichnete den langjährigen forstlichen Berater Peter Schmittnägel (links) für besondere Verdienste um den privaten Waldbesitz aus. Mit im Bild Ehrengast Ministerialrat Klaus Bernhart. Foto: Michael Wunder


Die Dorfgemeinschaft Neufang zeigte sich neben der WBV Vorstandschaft für die Vorbereitung der Festveranstaltung 40 Jahre WBV Frankenwald verantwortlich. Neben den Frauen und Männern hinter den Tresen hat Ehrenvorsitzender Heinrich Bätz auch Bedienungen in Dirndl organisiert. Den Frauen (v.l.) Monika Kukowski, Anette Wich und Elke Beetz machte es sichtlich Spaß an diesem Abend für die Waldbauern, wie bei anderen Veranstaltungen im Feststadel auch, ehrenamtlich tätig zu sein. Foto: Michael Wunder