Schlagzeilen:Am Ende wird alles glänzen
Nordhalben: Der Gartenbauverein Nordhalben und Umgebung erfüllt viele Aufgaben zur Ortsverschönerung in Nordhalben. Jetzt hat man sich in einer Gemeinschaftsleistung auch dem Herrgottshäuschen an der Lobensteiner Straße (Hertel) angenommen. Der Verein hat sich bereits in seiner Hauptversammlung auch dafür ausgesprochen einen Großteil der Kosten aus der Vereinskasse zu übernehmen. Nachdem das aus dem 18. Jahrhundert stammende Kruzifix mit Kreuz sowie das Eisengatter nach Kronach zur Restauration gebracht war, begannen die Vereinsmitglieder mit der Sanierung der weißverputzten Wegkapelle mit spitzbogigem Eingang. Dabei wurde sowohl innen als auch außen die alten Farben abgetragen, der Putz ausgebessert und ein neuer Farbanstrich aufgebracht. Das Blechdach wurde ausgebessert und ebenfalls neu angestrichen. Neue Dachrinnen sorgen dafür, dass man das Wasser weitgehendst vom Gebäude fernhält. Gleichzeitig wird seit Monaten der lebensgroße Corpus Christi, der handwerklich aufwendig und detailgetreu geschnitzt, allerdings auffallend schlicht gefasst ist, in Kronach aufwendig restauriert. Vor Ort überzeugte sich nunmehr der Vorsitzende des Vereins Horst Graf von den Aktivitäten. Wie die Restauratorin Petra Zenkel-Schirmer erklärte, ist die Farbfassung sowohl am Kruzifix als auch am Kreuzschild von einem feinen, flächendeckenden Kraquelé durchzogen. Man habe bereits bei der Zustandsbewertung gemerkt, dass sich Farbschollen zum Teil großflächig vom Holzträger abgehoben haben, beziehungsweise sind diese lose und bereits an vielen Stellen bis auf das Holz verlorengegangen. Die bereits damals sichtbare Farbfassung war mürbe und aufgeweicht. Sie stammt möglicherweise aus den 70er Jahren, so Petra Zenkel-Schirmer. Es musste in mühsamer Kleinarbeit die zur Stabilisierung angebrachte Eisenschiene samt Schrauben und Nägel entfernt und wieder neue Holzteile einfügt werden. Ebenfalls mussten größere Risse und Ausbrüche behandelt werden. Das gesamte Kruzifix mit dem Kreuzschild war ebenso wie das Kreuz selbst stark verschmutzt und partiell vor allen in denn Tiefen ein Moos- und Flechtenbelag vorhanden. Das mit Schimmel- und Stockflecken überzogene Holzkreuz wurde komplett abgebeizt und mehrfach ein atmungsaktiver Lack aufgetragen. Glücklicherweise hat man auch das grau im Holz entfernen können, so dass das aus dem wohl 20 Jahrhundert stammende Kreuz wieder im vollen Glanz erstrahlt. Auch das schmiedeeiserne Gatter wurde entrostet und neue Farbschichten aufgetragen. Somit ist bis auf dem Korpus alles fertig. Für diesen rechnet die Restauratorin noch mit einigen Wochen. „Es stehen noch mehrere Farbschichten an, dazwischen muss es immer eine gewisse Zeit trocknen,“ meinte sie. „Am Ende wird alles glänzen“ Restauratorin Petra Zenkel-Schirmer zum Kruzifix mit Kreuzschild Als wichtig erachtet sie auch die Tatsache, dass alle Arbeiten feinsäuberlich dokumentiert werden, was bisher nicht der Fall war. Verschiedene Hinweise wie die Ausarbeitung der Hände und der Krone deuten auf eine hochwertige Arbeit hin. Wie vereinbart sollen die Arbeiten bis September fertig gestellt sein. Dann werden der Rücktransport, die Montage und schließlich auch eine Feierstunde sein. Vorsitzender Horst Graf meinte, dass alles großartig geworden sei. Man freue sich schon auf die Rückkehr, schließlich habe man über Monaten sowohl in Nordhalben mit viel Eigenleistung das Gebäude hergerichtet, als auch in Kronach renoviert. Man freue sich auch über die „Dreingabe“ der Restauratorin, welche die Kordel auf ihre Kosten vergoldet. Die Finanzierung sei gesichert, man bekomme auch Zuschüsse von der Denkmalpflege und Firmen. Wenn jemand noch einen Beitrag leisten will, kann dies gerne über den Gartenbauverein tun. Das Herrgottshäuschen wurde in den letzten Wochen durch freiwillige Helfer des Gartenbauvereins hergerichtet. Foto: Michael Wunder Im Atelier von Petra Schirmer-Zenkel wird derzeit das Kruzifix mit Kreuz aus dem 18 Jahrhundert restauriert. Die Chefin erläuterte dem Vorsitzenden Horst Graf (Mitte) die bisher geleistete Arbeit und das weitere Vorgehen. Mit im Bild Restaurator Franz Schirmer. Foto: Michael Wunder |